Die Vorteile dieses Stundentaktes sehen wir darin, dass der Schultag insgesamt ruhiger verläuft, da es weniger Raum- und Fachlehrerwechsel gibt und sich die Anzahl der Unterrichtsstunden je Schultag verringert. Dadurch ist auch gewährleistet, dass die Schüler/innen sich auf weniger Fächer einstellen müssen und somit weniger Aufmerksamkeitswechsel stattfinden.
Da sich der Verlust an Unterrichtszeit insgesamt, aufgrund der geringeren Stundenzahl, vermindert – es gibt weniger Begrüßungs- und andere Rituale, weniger Hausaufgabenkontrolle und weniger Organisatorisches zu erledigen – ergibt sich ein Mehr an effektiver Lernzeit.
Durch diese insgesamt längere Zeit mit den Schülern und Schülerinnen ergeben sich mehr Möglichkeiten der Übung und der Förderung. Die Lehrerinnen und Lehrer können sich mehr um den einzelnen Schüler/die einzelne Schülerin kümmern.
Weiterhin ergibt sich durch die Verlängerung der Unterrichtsstunde mehr Zeit für experimentelles Arbeiten, aber auch für aktivierende und selbstständige Arbeitsformen, die zeitintensiver sind und bei denen es in 45-Minuten-Stunden gelegentlich zeitlich zu knapp wurde, um z. B. die Ergebnisse ausreichend zu besprechen oder schriftlich zusammenzufassen. Dies gilt in verstärktem Maße für Gruppenarbeiten, die im 45-Minuten-Rhythmus häufig unter Zeitdruck standen.
Für die Schüler/innen ergibt sich aus der verringerten Stundenzahl der Vorteil, dass sie weniger an Unterrichtsmaterial mitnehmen müssen und somit die Schultasche ein wenig leichter wird.
Es kann sein, dass die Lehrer/innen die Schüler/innen seltener sehen, was gerade für die Klassenleitungen durchaus problematisch sein kann. Wir fangen dies auf, indem wir die Funktion des stellvertretenden Klassenlehrers/der stellvertretenden Klassenlehrerin gestärkt haben. Der Teamgedanke steht hierbei deutlich im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler haben folglich den Vorteil, so mindestens zwei kontinuierliche Ansprechpartner zu haben.
Die innerhalb der 60 Minuten sicher nachlassende Konzentration der Schüler/innen wird über eine noch größere Methodenvielfalt, häufigeren Methodenwechsel und mehr aktivierende und selbstständige Arbeitsformen produktiv aufgefangen.
Unsere höheren Pausenkontingente sollen ebenfalls zu einer effektiven Erholung beitragen. Dabei umfasst die erste große Pause insgesamt 25 Minuten und die zweite Hofpause einen Rahmen von 15 Minuten.