Übergang Grundschule

Wenn die Zeit an der Grundschule auf ihr Ende zugeht, dann ist das für die Kinder und natürlich auch für die Eltern ein nächster großer Einschnitt in der pädagogischen Entwicklung der Kinder. Das Bild des Umzugs bringt dies gut zum Ausdruck: Die Kinder packen im wörtlichen Sinne ihre Sachen und verlassen eine ihnen vertraute Welt. Hier haben sie miteinander gelernt, gelacht, geweint, gespielt; sie waren im besten Sinne vertraut miteinander. Ebenso verlassen die Kinder die vertrauten Lehrpersonen und das vertraute Gebäude. Und nun beginnt ein neues Erfahren von Beziehungen und Räumlichkeiten. Den allermeisten Kindern und auch Eltern fällt dieser Schritt, übrigens völlig zu Recht, nicht leicht.

Wir an der THR stellen uns diesen Ungewissheiten und versuchen die Veränderungen bestmöglich zu gestalten. Unser Konzept des sanften Übergangs soll dies ermöglichen.

Was bedeutet dies inhaltlich?

  • Bei der Klassenbildung in Jahrgangsstufe 5 achten wir darauf, dass die Schüler auch auf Kinder aus ihrem bisherigen Schul- und Wohnumfeld bauen, aber auch schnell neue Kontakte geknüpft werden können. Dabei wird auch auf ein möglichst ausgewogenes Verhältnis von Mädchen und Jungen geachtet, wobei sich dies nicht immer ausnahmslos umsetzen lässt.
  • Die Klassen werden von einem Klassenleitungsteam betreut, das die Klasse in möglichst vielen Fächern unterrichtet. Dabei knüpfen wir an die Erfahrungen der Kinder in der Grundschule an, in der auch nur eine begrenzte Anzahl von Lehrerinnen und Lehrern in einer Klasse unterrichtet. Weiterhin bietet dieses Modell den Vorteil, dass die Klassenleitungsteams so ihren Schülerinnen und Schülern als Vertrauenspersonen und Ansprechpartner bei allen großen und kleinen Problemen der Eingewöhnung und des Schulalltags zur Seite stehen können.
  • Um das Klassenleitungsprinzip noch stärker zu akzentuieren steht im gesamten 5. Jahrgang eine Orientierungsstunde zur Verfügung, in der es um das soziale Lernen in der Klasse geht. Die Klassenleitungen und die Schulsozialarbeit arbeiten hierbei Hand in Hand, um die Klassen in ihrer Gesamtheit und die Schülerinnen und Schüler individuell zu unterstützen.
  • Auch das Fach Lernen lernen liegt zumeist in Klassenleitungshand. Auch dieses Fach wird über die gesamte Jahrgangsstufe 5 unterrichtet und soll die Kinder im methodischen Arbeiten fortentwickeln. Dabei greifen wir auf Bewährtes aus der Grundschule zurück und führen neue Methodiken zielgerichtet ein, die dann in den weiteren Jahren genutzt werden können.
  • Gleichwohl wird aber auch das FachlehrerInnenprinzip grundgelegt, um die Kinder so auf die weitere Realschulzeit vorzubereiten, in der dieses Prinzip breiteren Raum einnehmen wird.
  • Was uns wichtig ist: Wir sind seit Jahren eine Schule des Gemeinsamen Lernens und freuen uns über die Vielfalt unserer Schülerinnen und Schüler. Unser Motto: Es ist gut, verschieden zu sein.
  • Die ersten Tage nach den Sommerferien stehen im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens. Die Klassenleitungen entdecken dann mit unseren Neuen die Schule und auch die Patinnen und Paten (erfahrene Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 9 und 10) begleiten nicht nur die ersten Schritte an der neuen Schule, sondern stehen für das gesamte Eingangsjahr zur Verfügung. Ein gemeinsames Jahrgangsbrennballturnier schließt dann die erste Phase des gegenseitigen Kennenlernens ab.
  • Und dann beginnt der Unterricht nach dem Stundenplan. Aber am Anfang gilt: Wir führen die gute Arbeit der Grundschule weiter und knüpfen an das Wissen unserer Schülerinnen Schüler an.
  • An der THR haben wir uns vor einigen Jahren entschieden, den herkömmlichen Stundenrythmus (ergo 45 Minuten) zugunsten von 60-Minuten-Stunden zu verlassen. Eine Entschleunigung des Vormittags, weniger Fächer, weniger Materialien und mehr Übungszeiten sind dabei die leitenden Ideen, die sich in den zurückliegenden Jahren mehr als bestätigt haben.
  • Mit den Grundschulen, die Schülerinnen und Schüler an uns abgeben, pflegen wir eine gute Zusammenarbeit, um gerade in der Anfangszeit der Kinder auf fundierte Fachexpertise zurückgreifen zu können.
  • Die Klassen 5 und 6 sind an der Realschule eine pädagogische Einheit und dienen der Erprobung (Erprobungsstufe). Regelmäßig stattfindende Erprobungsstufenkonferenzen, in denen alle Fachlehrerinnen und Fachlehrer einer Klasse ihre Eindrücke zu jedem Kind intensiv austauschen und beraten, begleiten diese schulische Phase. Dabei ist auch wichtig, dass der Übergang von Klasse 5 in Klasse 6 ohne Versetzungsentscheid stattfindet.
  • Am Ende der Jahrgangsstufe 6 fällt die Erprobungsstufenkonferenz die Entscheidung, ob die Schülerin bzw. der Schüler den Anforderungen der Realschule in Zukunft gewachsen sein wird. Falls dies für Ihr Kind im begründeten Ausnahmefall nicht so sein sollte, werden Sie durch Informationen und Gespräche rechtzeitig in den Beratungsprozess einbezogen. Wir werden dann gemeinsam nach einem Weg suchen, wie Ihr Kind in Zukunft adäquat schulisch gefördert werden kann.

 

Bei Fragen rund um das Thema Erprobungsstufe wenden Sie sich gerne an Herrn Petry. Er hat für Ihre Anliegen ein offenes Ohr und berät gerne.

Frank.Petry@oberhausen.de